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Nebenbei selbstständig – Warum dein Job kein Feind, sondern dein Verbündeter ist

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Na, draufgeklickt?

Solche Anzeigen kennst du bestimmt.

Viele “Gurus” versprechen dir, dich aus deiner Misere zu befreien.

Leider bleibt es oft dabei. 

Nicht weil sie es nicht wollen, sondern meist weil sie es nicht können.

Aber einfach mal gefragt:

Kannst du neben deinem Job überhaupt etwas aufbauen?

Etwas mit Sinn und etwas, das auch etwas Geld abwirft?

Schauen wir uns das hier einfach mal an.

1. Der Mythos vom goldenen Hamsterrad

Zuerst möchte ich aber mit einem wichtigen Thema aufräumen:

Dein Job ist keine Sklaverei!

Viele in der Erfolgs-Bubble sagen dir das.

Aber das muss nicht sein.

Für einige Menschen ist eine Selbstständigkeit oder Unternehmertum nichts!

Und das ist vollkommen ok so.

Einige Bekannte könnten sich das gar nicht vorstellen.

Die lieben ihren Job und was sie damit bewegen können.

Hier muss auch keine Selbstständigkeit her.

Punkt.

Für andere ist es halt voll ihr Ding.

Und für wieder andere ist es etwas dazwischen.

Aber schauen wir uns doch mal die Argumente an:

Du bekommst nur Schmerzensgeld:

Oft wird gesagt, dass dir nur ein Schmerzensgeld bezahlt wird.

Du verdienst weniger als in einer Selbstständigkeit.

Grundsätzlich stimmt das.

In einer Selbstständigkeit kannst du mehr verdienen.

Aber hier kommt es auf das kleine Wort an: kannst.

Du kannst auch viel weniger verdienen.

Denn überleg mal.

In einer Selbstständigkeit bist du für deine Arbeit und dein Gehalt verantwortlich.

Machst du nichts verdienst du nichts.

Bei einem Job bekommst du erstmal jeden Monat das gleiche Gehalt.

Ja, es ist weniger als Selbstständiger, dafür hast du auch nicht die Kosten eines Selbstständigen (Stichwort Krankenkasse, Versicherung, Steuerrücklagen).

Du machst deine Arbeit und dafür kriegst du dein Geld.

Du brauchst keine Kundengewinnung machen, dich nicht mit Buchhaltung oder sonst etwas auseinandersetzen.

Also ein reines Schmerzensgeld?

Entscheide du.

Du machst Urlaub wann du willst

Ein weiterer Mythos. 

Du kannst in deiner Selbstständigkeit Urlaub machen, wann und wo du willst.

Ist das nicht ein Traum?

Nicht mehr mit den Kollegen besprechen, wann du endlich Urlaub machen darfst.

Klingt cool.

Ist aber am Anfang meist nicht der Fall.

Ich war 2,5 Jahre Vollzeit Selbstständig.

Urlaub?

Also wirklichen Urlaub, mal so ein zwei Wochen?

0.

Ich hätte bestimmt etwas machen können, aber dann wäre auf der anderen Seite mein Einkommen gesunken.

Wie oben schon erwähnt: 

Du machst nichts, du verdienst nichts.

Du siehst, es hat alles zwei Seiten.

Der Job ist nicht nur “Last” sondern kann auch eine Chance sein.

Schau auch gerne mal in meinen anderen Artikel rein:

Zurück in den Job, ist das ein Versagen?

Hier zeige ich dir meine Gedanken, warum ich den Job als Hybrid-Lösung sehe.

2. Selbstständigkeit ist kein Sprint

30, 60 oder 90 Tage.

Das wird dir oft versprochen.

Ist das realistisch?

Für die ersten Umsätze?

Ja, das kann klappen.

Für ein vollkommen florierendes Business, welches sich von selbst trägt?

Ist das ein guter Witz!

Oder du hast enorm viel Geld!

Wieso?

Am Anfang einer Selbstständigkeit hast du zwei Ressourcen die du investieren kannst, um zu wachsen.

Oder anders gesagt deine Selbstständigkeit voranzubringen:

  1. Deine Zeit
  2. Dein Geld

Mit Geld kannst du dir Kunden kaufen.

Entweder über Werbung oder über Kundengewinnungsagenturen (wenn du mal eine findest, die ihren Job wirklich gut macht.)

Aber die meisten die mehr von ihrem Job wollen, haben meist nicht so viel Geld.

Daher bleibt oft nur die Zeit und Arbeitskraft.

Und die Ressorce ist knapp.

Job, Familie, Hobbys, Kinder und dann noch eine Selbstständigkeit?

Da klingt es doch verlockender einfach in die Vollzeit-Selbstständigkeit zu gehen.

Dann kannst du doch, die ganze Zeit die du hast reinstecken.

Oder?

Puh, ja und nein.

Denn: Du bist selbstständig, damit auch zu Hause.

Es sagt dir niemand, was du genau machen sollst, um deine Ziele zu erreichen.

Das musst du alles selber herausfinden.

Und dazu kommt noch:

Dein Erfolg wird nicht über Nacht kommen (also bei 98 % der Menschen).

Wieso auch?

Es weiß ja niemand, dass du gerade in die Selbstständigkeit startest.

Oder wie gut deine Dienstleistung, dein Produkt ist.

Und diese Zeit die es braucht, musst du überbrücken können. 

Ein Beispiel von mir:

  • 2017 habe ich meinen Blog Immobilienkoala.de gestartet. Ich hatte Bock mich auszuprobieren und meinen Weg zu dokumentieren.
  • Wöchentlich kam ein Blogartikel, später auch Newsletter. Aber das erste Jahr war ziemlich ernüchternd.
  • Ende 2018 hatte ich mein erstes Digitales Produkt draußen. Ein eBook zum Thema Standortanalyse. Und hier durfte ich auf einmal etwas Neues Lernen: Wie verkaufe ich sowas? Aber ich gab nicht auf.
  • Es kam der erste Verkauf, ein Meilenstein! Und der zweite folgte zugleich.
  • Anfang 2019 (1,5 Jahre nach dem Start) kam ein Verlag auf mich zu. Ihnen gefiel mein Schreibstil und meine Expertise und sie wollten mit mir ein Buchprojekt starten. Wow!
  • 2022 sind wir ausgewandert und ich wollte die Vollzeit-Selbstständigkeit probieren.
  • 2,5 Jahre habe ich daran gesessen. Das Geld kam, es war aber oft knapp, wenig Urlaub, der Druck alles was ich mache, muss Geld bringen. Der Spaß am Schreiben ging langsam verloren.
  • 2025 rückkehr nach Deutschland und der Gedanke: Ich gehe zurück in einen Job und baue mir wieder nebenberuflich eine Selbstständigkeit auf.

3. Was Vollzeit-Selbstständigkeit wirklich bedeutet

2,5 Jahre Vollzeit-Selbstständigkeit.

Was ist da hängen geblieben? Und ist es wirklich das non plus Ultra?

Puh, wie soll ich es sagen, es ist gemischt.

Natürlich gab es Monate, wo ich super verdient habe. 

Spannende Projekte durfte ich begleiten und ich konnte meine Zeit zu 100 % frei einteilen.

Aber auf der anderen Seite gab es auch nicht so schöne Seiten:

Es war nie sicher, wie viel Geld monatlich reinkommt.

Einige Monate liefen gut, andere weniger.

Es braucht extrem viel Zeit, bis die ersten Einnahmen reinkommen.

Dadurch spürst du den Druck und machst dir selber dadurch noch mehr Druck.

Das Gefühl alles was du anfässt muss ein Erfolg sein kommt langsam auf.

Urlaub? Gabs nicht. Jeden Tag wurde gearbeitet und das schlaucht.

Durch den ganzen Druck komplett die Lust am Schreiben verloren.

Also für mich als Fazit:

Selbstständigkeit finde ich grundsätzlich cool.

Allerdings nicht von heute auf morgen 100 % und nicht als Dienstleister ;).

Dann lieber neben dem Beruf in Ruhe und mit Verstand.

Er braucht Pflege und Zeit um leckere Äpfel zugeben ;)Ate ja.

Zusätzliche Erkenntnis: Nicht alles, was ich gut kann, möchte ich auch als Dienstleistung oder Produkt anbieten.

4. Die Kraft der Kombination: Job + Nebenprojekt

Deswegen bin ich dieses Jahr neu gestartet.

Vollzeit-Selbstständigkeit auf Eis gelegt und neue Orientierung.

Ein Hybrider-Ansatz musste her.

Und da zeigt sich die Stärke von Job und Selbstständigkeit.

Wenn ein paar Bedingungen erfüllt sind:

Sinnstiftend

Früher habe ich einen Job gewählt, weil ich einen Job brauchte.

Ich war 100 % Bittsteller und habe mich auch so dargestellt.

Das Ergebnis?

Jobs, die ich nicht leiden konnte oder wo ich vielleicht kurz dachte: Jo, das passt und dann bemerkt habe, oh Mist doch nicht.

Das ist nun anders.

Ich habe aktiv einen Job gesucht, der für mich einen Sinn hatte.

Und der nicht die Fähigkeiten in meiner zukünftigen Selbstständigkeit brauchte.

Sondern andere in Anspruch nimmt, die die letzten Jahre etwas zu kurz gekommen sind:

Meine analytische Seite.

Und jetzt habe ich richtig Bock auf den Job.

Stelle dir deine Regeln auf

Damit du für dich einen Job findest, der diese Bedingungen erfüllst, musst du natürlich wissen:

Was suchst du?

Was ist dir wichtig?

Für mich war es klar:

  • Mein Job ist für mich mein stabiler Anker
  • Er lässt mir Freiraum für meine Nebenprojekte (Und braucht andere Ressourcen)
  • Er ist kein Geldorientierter Job, sondern einer mit Sinn
  • Und ich darf wachsen

Welche Punkte sind da für dich wichtig?

5. Motivation statt reines Geldziel

Jetzt möchte ich dir aber noch ein Thema nahelegen.

Eines, warum sich der Job jetzt schon enorm gelohnt hat:

Ich kann mir meine privaten Projekte wieder danach aussuchen, welche mir Spaß bringen. 😀

Es ist kein Druck mehr dahinter:

“Das muss jetzt aber klappen!”

Sondern:

Ich habe Bock drauf, also los gehts!

Es ist enorm befreiend, wenn du deine Projekte nicht mit einem reinen Geldziel versiehst.

Denn, wenn Geld dein einziges Ziel ist, bleibst du meist nicht dabei.

Schau mal ich kann relativ gut Telefonieren (wird mir jedenfalls immer gesagt.)

Daher war ich auch in der Bank in der Inbound Telefonie Abteilung und habe die sogar mit aufgebaut.

Aber: Es hat mir keinen Spaß gemacht.

Mal Telefonieren: OK.

Aber den ganzen Tag? Nein Danke.

Dagegen ist das Schreiben etwas, was mir Spaß bringt.

Ich freue mich darauf, einfach mich hinsetzen zu können und zu schreiben.

Manchmal auch einfach nur etwas sinnloses 😉

6. Tipps für die Integration in den Familienalltag

Aber: Wie schaffst du es, wenn du sowieso schon eine Familie, einen Job, Freunde und auch noch Hobbys hast, noch eine Selbstständigkeit aufzubauen?

Cool, dass du fragst.

Das ist nämlich auch für mich eine Herausforderung gewesen.

Am Anfang gab es da immer Stress:

“Nie hast du Zeit.”

“Aber das ist doch wichtiger!”

“Das wird doch sowieso nichts.”

Aber das Problem daran?

Es gibt immer Herausforderungen im Leben.

Wichtig ist, was du daraus machst (meine Güte ich bin doch kein Zitat-Kalender).

Aber so ist es nun mal.

Also was kannst du konkret machen?

1. Reden!

Deine Familie möchte deine Zeit haben.

Das ist vollkommen normal und ich genieße die Zeit mit meiner Familie.

Deine Familie möchte aber auch, dass du glücklich bist.

Also, wenn dir die Selbstständigkeit wirklich wichtig ist:

Dann rede darüber.

Und nicht so wie entweder oder, sondern eher so:

“Mir ist es wirklich wichtig, ich weiß du kannst es vielleicht nicht verstehen. Aber du hast doch auch Dinge die dir wichtig sind oder? 

Was können wir machen, damit ich auch Zeit dafür habe?”

Du willst ja gar nicht alles hinschmeißen, nur Zeit dafür wie für ein Hobby.

2. Kleine Projekte

Auch wenn du Zeit für deine Selbstständigkeit hast:

Du wirst meist nicht so viel davon haben.

Oder?

Also ich hatte meist nur 30-60 Minuten.

Wenn es hochkommt mal 90 am Tag.

Das ist aber auch nicht schlimm.

Hier ist es wichtig deine Projekte zu planen.

Und diese dann in kleine Aufgaben zu überführen.

Aufgaben, die du auch in dieser kurzen Zeit bewältigen kannst.

So kommst du dann jeden Tag einen kleinen Schritt weiter.

Und wenn ich das so sagen kann: 

Das fühlt sich einfach gut an 😉

3. Feste Zeiten setzen

Was mag unser Gehirn am liebsten?

Routinen!

Am Anfang habe ich geschrieben, wann gerade Zeit war. 

Aber als ich angefangen habe mit meiner Familie zu reden und feste Zeiten gefunden habe:

Ging es leichter. 

Mein Kopf kam schneller in den „Arbeitsmodus“. 

Keine lange Wartezeit. 

Gleich da, weil ich wusste: 

Dann ist meine Zeit. 

Das ist nicht immer einfach umzusetzen, aber einen Versuch ist es wert 😉

Fazit

Du siehst also:

Job und Selbstständigkeit schließen sich nicht aus. 

Und du brauchst keinen 90 Tage und du wirst reich versprechen. 

Baue es dir nebenbei auf, Stück für Stück. 

Dann wird es auch ein Erfolg. 

Sehe deine Selbstständigkeit wie einen Apfelbaum. 

Er braucht Pflege und Zeit um leckere Äpfel zugeben 😉

Skål og ses snart

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