Als Eltern ist planen ein Thema für sich.
Du hast die Kinder, deinen Job, deinen Partner und möchtest vielleicht auch noch etwas “Freizeit” haben.
Da ein Nebenprojekt einzuplanen ist, sagen wir mal schwieirg – oder?
Ein Buch schreiben, ein eigenes Business aufbauen oder einfach mal mehr für deine Gesundheit tun.
All das braucht Zeit und Energie.
Vor allem, wenn du deine Familie und deinen Job nicht vernachlässigen möchtest.
Deswegen schauen wir in diesem Blogartikel einfach mal genauer, was du machen kannst, um deine Projekte trotzdem unterzubringen
Warum klassische Projektplanung für Eltern nicht funktioniert
Aber zuerst:
Warum funktioniert die normale klassische Projektplanung für Eltern meistens nicht?
Ich sage extra meistens, weil es natürlich auch Eltern gibt, bei denen es passt.
Aber bei den meisten? Eher weniger
Warum ist das so?
Dafür gibt es 4 konrkete Gründe.
1. Feste Zeitkontingente funktionieren für Eltern nicht
In der normalen Projektplanung hast du Zeitkontingente.
Stell dir vor, du bist ein angestellter Projektmanager.
Dann hast du pro Woche 40 Stunden Arbeitszeit.
Mit dieser Zeit kannst du Projekte planen und ausführen.
Das hast du als Elternteil nicht.
Wir wissen doch alle, wie es ist:
Der Alltag ist mittelmäßig planbar:
Sobald die Kinder zuhause sind, hast du keine großen Zeitblöcke etwas zu schaffen, wenn überhaupt.
Und das ist auch gar nicht schlimm.
Das ist Familie.
Mit Familie ist der Alltag spannend und nicht immer planbar.
Aber das ist ein großer Punkt, warum die normale Planung nicht klappt:Wir haben schlicht keine planbare Zeit, zumindest nicht in solchen großen Blöcken.

2. Normale Projekte verteilen sich auf Teams – Elternprojekte nicht
Die meisten Projekte sind auf Teams aufgeteilt.
Das heißt: Du bist nicht alleine verantwortlich, sondern kannst Stärken und Schwächen mit Kollegen aufteilen.
Als Elternteil bist du dagegen meistens komplett allein verantwortlich, wenn du ein Projekt für dich umsetzen möchtest.
Das bedeutet, du musst jeden einzelnen Punkt selbst machen.
Beispiel: Ein Buch schreiben
- Idee generieren
- erste Idee ausarbeiten
- schreiben
- wenn du kein Geld ausgeben willst: selbst setzen
- probelesen
- Cover gestalten
- Marketing machen
Du siehst:
Es ist extrem viel, was anfällt – und ich bin hier noch nicht in die Tiefe gegangen.
Im Team wäre das einfacher.
Allein bist du die einzige Person für alles.
3. Die allgemeine Komplexität des Eltern-Alltags
Der Mix aus Familie, Job und Verantwortung macht alles noch komplexer.
Wir haben am Tag unglaublich viele Rollen:
- Elternteil,
- Partner,
- Angestellter,
- Privatperson
- und dann noch der Wunsch, ein Projekt umzusetzen.
Es ist nicht so, dass wir sagen können:
„Okay, jetzt ist Feierabend, jetzt kann ich 100 % ins Projekt gehen.“
Nach Feierabend sind wir sofort wieder Eltern, Partner und alles andere zugleich.
Das berücksichtigt die normale Projektplanung nicht.
4. Normale Projekte wirken zu groß und einschüchternd
Viele Projekte wirken riesig.
Im Job hast du dafür festgelegte Stunden und klare nächste Schritte.
Im privaten Bereich ist es anders.
Die meisten Projekte, die wir angehen wollen, haben wir vorher noch nie gemacht.
Wenn wir dann zu groß planen, entsteht oft ein Schock, weil wir nicht wissen, was der nächste Schritt ist.
Beispiel: Buchplanung
Die grobe Idee lautet:
„Ich brauche eine Idee, dann schreibe ich, und dann muss ich es vermarkten.“
An sich okay.
Aber wenn man sich wirklich informiert, taucht plötzlich eine riesige Liste auf:
- Idee ausarbeiten
- Schreiben
- Korrektur
- Zweitentwurf
- Lektorat
- Cover
- usw.
Das wirkt überwältigend.
Und wenn du noch keine Ahnung hast, erschlägt dich diese Liste schnell.
Viele sagen dann:
„Okay, dann lasse ich es.“
Deswegen müssen wir als Eltern ganz anders an Projekte herangehen – besonders, wenn es ein Herzens-Nebenprojekt ist.
Die eigentliche Lösung: Arbeiten mit Mini-Plänen
Ich habe selber lange herumexperimentiert, um meine Nebenprojekte unterzubekommen.
Irgendwann bin ich über die Mini-Planung gestolpert.
Grob gesagt, brechen wir ein großes Projekt herunter, um es für uns machbarer zu machen.
Klingt gut?
Finde ich auch.
So haben wir ein System welches uns Freiheit gibt und sich an unsere Situation anpasst.
Und dazu noch Orientierung gibt.
Aber hier einmal drei Gründe für eine Mini-Plaung:
Mini-Planung hilft dir, den Berg kleiner zu machen
Wenn wir versuchen, ein großes Projekt komplett zu überblicken, überfordert uns das.
Du siehst sofort die 200 Schritte, die irgendwann einmal dran sind, und denkst:
„Oh Gott, wo fange ich denn jetzt an?“
Und dann sitzt du da, mit der ersten freien Viertelstunde seit Tagen, und weiß trotzdem nicht, was du tun sollst.
Bei der Mini-Planung konzentrierst du dich nur auf die nächsten ein, zwei konkreten Dinge.
Nicht auf Schritt 20 oder 30, nicht auf Dinge, die du gerade sowieso noch gar nicht verstehen kannst.
Beispiel Buch:
Es bringt nichts, sich am Anfang schon Gedanken über Buch-Satz, Cover oder Verlag zu machen.
Das kommt alles viel später. Jetzt brauchst du erstmal nur die Schritte, die JETZT dran sind.

Das macht es leichter, überhaupt loszulegen.
Mini-Planung passt in deinen Eltern-Alltag
Ein weiterer cooler PUnkt:
Du kannst die Planung an deine Zeitfenster anpassen.
Ich habe zum Beispiel nicht jeden Tag „mal eben“ eine Stunde Zeit, in der ich mich komplett an ein Buch setzen könnte.
Deshalb müssen meine Aufgaben so klein sein, dass sie ich sie in zehn oder zwanzig Minuten erledig kann.
Das heißt nicht, dass große Aufgaben nicht existieren.
Natürlich gibt es Dinge, die insgesamt vielleicht eine Stunde oder zwei brauchen.
Aber ich breche mir diese runter, dass sie in mein Zeitfenster passen.
Und genau deshalb funktioniert es.
Ich komme voran – nicht schnell, aber stetig – und das ist das Entscheidende.
Mini-Planung gibt dir Orientierung
Wenn du ein Projekt startest und keine Ahnung hast, wohin du willst oder wo du bist ist es egal wie viel Zeit du hast.

Du wirst sie damit verbringen, herauszufinden, was eigentlich dran ist.
Stell dir vor, du nimmst dir zwei Stunden für dein Buch.
Wundervoll.
Aber wenn du dich hinsetzt und erstmal überlegen musst:
„Welcher Schritt ist denn jetzt dran? Von den 200?“
Dann ist die Zeit rum, bevor du anfängst.
Wenn du aber weißt:
Ich bin gerade bei Schritt 1, Unterpunkt 1.5, und als Nächstes kommt 1.6, dann kannst du direkt loslegen.
Dann reichen sogar 15 Minuten, wenn es eine 15-Minuten-Aufgabe ist.
Diese Klarheit macht den Unterschied.
Du musst nicht nachdenken, du musst nur tun.
Der psychologische Effekt: Du panikst nicht mehr vor dem Endziel
Und dann ist da noch der psychologische Effekt.
Große Ziele wirken riesig und einschüchternd.
Wenn du ein Buch mit 150.000 Wörtern schreiben willst und dich ständig nur auf diese Zahl fokussierst, passiert etwas ganz Einfaches:
Du bekommst Panik.
Dein Kopf sagt:
„Das schaffe ich nie.“
Und dann legst du es weg, weil es sich zu groß anfühlt.
Deswegen brauchen wir Zwischenstationen – so wie beim Mount Everest.
Niemand würde auf die Idee kommen, direkt vom Tal aus in einem Durchgang zum Gipfel zu laufen.
Erstens würdest du es körperlich gar nicht schaffen, zweitens würdest du die Ausrüstung nicht haben, und drittens wäre es lebensgefährlich.
Deshalb gibt es Camps:
Camp 1, Camp 2, Camp 3.
Du ruhst dich aus, gewöhnst dich an die Höhe, schaust, was als Nächstes zu tun ist.
Genau so funktioniert die Mini-Planung: von Camp zu Camp, nicht vom Tal zum Gipfel in einem Schritt.
Und plötzlich fühlt es sich machbar an, weil du nicht mehr das ganze Riesenprojekt siehst, sondern nur die nächste kleine Etappe.
Wie du ein großes Ziel in machbare Mini-Pläne zerlegst
Aber wie gehst du denn jetzt vor?
Um aus einem großen Projekt, ohne Plan und weg ein umsetzbares Miniprojekt zu machen, das wirklich für dich als Erwachsener mit Kindern und Vollzeitjob möglich ist?
Darum kümmern wir uns jetzt Schritt für Schritt.
Die Schritte sind gut machbar, und ich habe sie dir in einem 20-Minuten-Planer zusammengefasst.
Damit kannst du einfach für dich dein nächstes Projekt einmal durchführen.
Vom Ziel rückwärts denken
Zuerst musst du natürlich wissen:
Was ist das Ziel deines Nebenprojekts?
Bleiben wir beim Thema Buch schreiben:
Du möchtest jetzt einen Roman schreiben – sehr gut.
- Was ist das Ziel?
- Was willst du damit erreichen?
Oder bei einem anderen Projekt:
- Was ist dein Warum?
- Warum willst du ein Buch schreiben?
Ich bin auf dieses Thema Warum schon einmal in einem anderen Artikel eingegangen.
Dieses Warum ist unglaublich wichtig, denn damit kannst du Hürden überwinden.
Oft passiert etwas:
Du verlierst den Flow, kommst mal raus, oder es passieren Dinge im Job oder anderswo.
Dann bist du raus und genau hier hilft dir dein Warum.
Es bringt dich wieder in den Flow, ins Machen, ins Tun.
Deshalb ist dieses Warum unglaublich wichtig.
Nächster wichtiger Punkt: Wann ist dein Projekt eigentlich zu Ende?
Du kannst ja sagen: „Ich möchte ein Buch schreiben.“
Aber was bedeutet das konkret?
- Hast du eine bestimmte Wortzahl, die du erreichen möchtest?
- Gibt es andere Ziele, die du damit erreichen willst?
Dieses Thema ist beim Buch gut, aber auch bei Fitnessprojekten.
Beispiel Fitness: Für den einen bedeutet „fit werden“, die Treppe ohne Probleme hochzulaufen.
Für den anderen bedeutet es, einen Körper wie ein Vorbild zu haben.
Deshalb: Ganz, ganz wichtig – wann ist dein Projekt für dich fertig?
Erste drei Meilensteine definieren
So, jetzt hast du deinen fertigen Status.
Du hast einen Leitstern, einen Leuchtturm, wo du sagst:
„Das ist mein Ziel, da möchte ich hingehen.“
Jetzt ist es wichtig, dass du Meilensteine dorthin festlegst.
Du erinnerst dich an die Camps beim Mount Everest?
Du gehst ja auch nicht einfach nur los und sagst:
„Jetzt bezwinge ich den Gipfel.“
Du hast spezielle Zwischenstationen.
Genau diese Zwischenstationen brauchen wir auch für dein großes Ziel.
Da wir ja meistens nicht zu 100 % wissen, wie ein Projekt abläuft, vor allem, wenn wir es das erste Mal machen, gebe ich dir den Tipp:
- Wenn du 100 % weißt, wie das Projekt abläuft (zum Beispiel, wenn du ein Buch veröffentlichen willst), dann schreibe dir alle Schritte auf.
- Wenn nicht, versuche, die ersten drei Meilensteine aufzuschreiben.
Beispiel Buch:
- Erste Idee und grober Plot: Du hast erstmal eine Grundidee, die du grob ausarbeitest.
- Plot verfeinern und Details entwickeln: Du legst fest, was passieren kann, entwickelst die Charaktere, Orte und zeigst, wo die Geschichte hingehen könnte.
- Erster Entwurf: Du hast den ersten Entwurf geschrieben.
Das sind die ersten drei Meilensteine.
Das ist wichtig, damit du ungefähr weißt, was die nächsten Schritte für dich sind.
Du musst jetzt noch nicht wissen, wie du das Buch veröffentlichst, wie du Marketing machst oder Ähnliches.
Das würde dich am Anfang nur ablenken.
Denke zuerst an Schritt eins.
Meilensteine herunterbrechen
So, jetzt haben wir die ersten drei Meilensteine.
Nun fokussieren wir uns auf den ersten Schritt.
Nehmen wir den ersten Meilenstein und konkretisieren ihn einmal.
Wann ist dieser erste Meilenstein erfüllt?
Bleiben wir beim Thema Buch.
Ich habe gesagt: Die erste Idee mit der ersten Ausarbeitung.
Okay, was bedeutet das jetzt für uns?
- Ich möchte, dass ich eine grobe Idee habe, wie mein Buch losgeht und wie das Ende ist.
- Ich möchte grob ein paar Charaktere entwickelt haben.
- Ich möchte ein paar Orte kennen, an denen die Handlung spielt.
Prima, jetzt wissen wir, wo die Reise hingeht.
Das bedeutet: Daraus kannst du gleich ein paar Aufgaben ableiten.
- 2–3 Orte entwickeln
- 2–3 Charaktere entwickeln
- Die grobe Idee ausarbeiten
Damit haben wir für diesen Meilenstein drei größere Aufgaben.
Und nun geht es darum, diese Aufgaben so zu gestalten, dass sie in deinen Alltag passen.
Gehen wir mal auf die erste Aufgabe ein: Grobe Idee entwickeln.
Hier könntest du dir überlegen: „Wie mache ich das?“
- Jeden Tag 5–10 Minuten daran arbeiten
- Zum Beispiel die KI als Brainstormingpartner nutzen
- Mit anderen Menschen sprechen oder Ideen aufschreiben
Später zum Thema Charaktere:
10 Minuten an einem bestimmten Tag für die Charakterentwicklung einplanen.
Oder wenn wir zum Schreiben übergehen:
10 Minuten täglich Buch schreiben – das wäre ebenfalls eine Aufgabe.
Du siehst, worauf ich hinaus möchte:
Wir haben den Meilenstein, wir brechen ihn in Aufgaben runter, und diese Aufgaben machen wir so klein, dass sie in unseren Alltag passen.
Damit schaffen wir dann jeden Tag einen Schritt mehr in Richtung unseres Projekts.
In Bewegung bleiben
Und jetzt, wo du den ersten Schritt hast, geht es darum, ins Handeln zu kommen.
Du hast jetzt deinen ersten Meilenstein untergliedert, die Aufgaben definiert und diese Aufgaben in eine Reihenfolge gebracht.
In dieser Reihenfolge hast du die Aufgaben noch einmal unterteilt, sodass sie in kleine Häppchen passen, die du in deinen Alltag integriert kannst.
Jetzt geht es darum, diese Mini-Schritte zu nehmen, ins Handeln zu kommen und das Projekt Stück für Stück aufzubauen.
Vielleicht kennst du noch aus deiner Kindheit diese kleinen Karussells auf dem Spielplatz.
Ich habe früher mit meinen Freunden unglaublich gern darauf gespielt.
Am Anfang musste man rennen und gleichzeitig das Karussell drehen – das war super schwer.
Mit der Zeit wurde es leichter, bis man irgendwann nicht mal mehr mitlaufen musste, sondern einfach nur rangehen konnte und das Karussell einmal mit der Hand anschubste – und es drehte sich weiter.
So ist es auch bei deinen Projekten.
Am Anfang ist es unglaublich schwer, Zeit zu finden, die Aufgaben zu übernehmen und die Anstrengungen aufzubringen.
Je öfter du dranbleibst, desto mehr Schwung bekommst du.
Und damit werden viele Nebenprojekte später viel, viel einfacher und machen mehr Spaß.
Deshalb arbeiten wir mit Mini-Plänen, damit diese Aufgaben so klein sind, dass du wirklich jeden Tag ein kleines Stück vorankommst und Schritt für Schritt aufbaust.




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